Es gibt sie also doch die Männergrippe!?

Es gibt sie also doch, die Männergrippe!?

Meine Freundin hat manchmal Schnupfen. Ein Bisserl Husten, die Nase läuft, fertig. Nach drei Tagen ist der Spuk vorbei und Madam ist wieder topfit.

Ich habe manchmal eine fiese Grippe. Der Hals schmerzt, der Husten ist unerträglich, die Nase geschwollen, ich leide unter hämmernden Kopfschmerzen und der ganze Körper tut weh. Wie oft musste ich mich deswegen verspotten lassen. “Wie kann Mann nur so wehleidig sein, wegen so ein bisschen Schnupfen?” Nun, dieses Missverhältnis zwischen dem Empfinden einer Erkältung bei Männer und Frauen hat wohl einen triftigen Grund.

Es gibt sie also doch die Männergrippe!?
stevepb / Pixabay

Laut einer in der Zeitschrift American Journal of Physiology – Lung Cellular and Molecular Physiology veröffentlichten Studie könnte es tatsächlich sein, dass Männer von Erkältungen und Grippen stärker beeinflusst werden als Frauen.

Forscher der Johns Hopkins University infizierten Zellen der Nase von männlichen und weiblichen Spendern mit dem Influenza-A-Virus. Diese Zellen sind auch beim normalen Verlauf der Krankheit am schwersten befallen. Das Team wollte untersuchen, ob das Hormon Östrogen die Vermehrung des Virus beeinflusst. Östrogen ist ein Sexualhormon und für die Steuerung und die Entwicklung der weiblichen Sexualorgane zuständig. Es spielt auch eine Rolle in der Entwicklung von heranwachsenden Männern. Der Östrogenlevel ist bei Frauen deutlich höher als bei Männern, und die Forscher vermuteten, dass dieser Umstand der Grund für die “Männergrippe” ist.

Die behandelten weiblichen Zellen verfügten über eine deutlich bessere Resistenz gegen die Infektion mit dem Virus und somit deutlich geringere Replikationsraten als die ebenfalls behandelten Zellen von Männern. Dies ist ein starker Hinweis darauf, dass Östrogen spezifische antivirale Eigenschaften aufweist. Die Forscher versuchen nun herauszufinden, warum dies so ist. Sie vermuten, dass es etwas mit der Fähigkeit Östrogens zu tun hat, den Stoffwechsel einer Zelle zu hemmen. Diese könnte sich auch auf die Replikationsrate des Virus auswirken.

Also Jungs, es stimmt also scheinbar, wir Männer leiden deutlich stärker an einer Männergrippe als Frauen. Das ist nun wissenschaftlich erwiesen.

Quelle: http://ajplung.physiology.org American Journal of Physiology